Bereits 10853 Beiträge!


Der chemische Grobmotoriker

Beitrag von moep, am 28.04.2008
Durchschnittliches Voting: 6.719


Artikel http://www.daujones.com/detail.php?usrid=8963 hat mich an meine eigene Laborzeit erinnert.

Ich mußte während meines Studiums ein Praktikum in qualitativer anorganischer Analyse belegen. Dort gab es einige recht sonderbare Zeitgenossen oder besser gesagt, ihre Analyse-/Arbeitsmethoden waren sonderbar.

Da gab es zum Beispiel diese Studedntin, die ihre Nickelallergie als Nickelnachweis nutzte und sich ihre Analysensubstanz ins Gesicht schmierte und davon überzeugt war, daß da Nickel drin sein muß, wenn sie an der Stelle Ausschlag bekommt. Daß da neben Nickel auch noch andere überwiegend giftige Substanzen drin waren, hat sie anscheinend nicht weiter gestört...

Dann gab es noch die Leute, die die H2S-Flasche so weit aufgedreht haben, daß der altersschwache Abzug mit dem Abziehen nicht mehr hinterherkam und dann plötzlich die Feuerwehr vor der Tür stand.

Den Vogel abgeschossen hatte unser "Grobmotoriker". Ein Nachweis erforderte, daß man eine Lösung in einem Reagenzglas gelinde erwärmt. Das sah dann bei ihm so aus: Reagenzglas in die Bunsenbrennerflamme halten, kurz rausnehmnen, schwenken, wieder reinhalten, rausnehmen, schwenken, reinhalten [...] verdammt, das Zeug blubbert immer noch nicht...Reagenzglas reinhalten, warten, warten, bumm.

Ich weiß nicht mehr, wieviele Wände er auf diese Art "dekoriert" hat, aber es waren einige.


ACHTUNG Archivsystem!

Es sind keine neuen Einträge, Bewertungen oder Kommentare mehr möglich.