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Buchhaltung vs. Softwarelizenzen

Beitrag von Nemo, am 28.04.2008
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Ein ruhiger Montag beginnt. Ich setze mich an meinen Arbeitsplatz und beginne mit dem üblichen morgendlichen Quatsch wie Mails beantworten, Gesundheitszustand der Server prüfen usw. Das Zeug halt, mit dem man sich eine Weile beschaeftigen kann, bis das Hirn wach ist, ohne dass der Chef meckert, weil man keine Ergebnisse produziert.

Mein Arbeitgeber produziert übrigens Software, lizenziert oder vermietet sie an Bildungseinrichtungen und bietet Artverwandte Dienstleistungen an.

Mails und tägliche Aufgabenliste geben nichts Weltbewegendes her, die Server fühlen sich auch alle noch wohl - verheißt also einen weiterhin ruhigen Tag.

Die Vertrieblerin und gute Seele unseres Hauses begibt sich nun nach nebenan um ihre Vertriebszeit ungestört zu verbringen und ich freue mich, ein bisschen Musik laufen lassen zu können, während ich gelangweilt GB-weise Daten durchs Netz schaufele für den bevorstehenden Umzug unseres Webservers. In dieser Zeit steht das Firmentelefon unter meiner Obhut, damit die Vertriebszeit tatsächlich ungestört abläuft.

Plötzlich reißt mich das Klingeln des Telefons aus meiner meditativen Betrachtung der Fortschrittsanzeigen.

I(ch): Guten Tag, die Blahblubb GmbH, Nemo am Apparat, darf ich Sie bitte an irgendwen weiterleiten?
K(undenbuchhalter): Jo, hier isch des komige medeziehnische Inschdiduht für alberne Fragen im Schwobeländle, isch hädde da mol e Frage an Sie. Mir han hier e Reschnung von Sie zu liegen übor e Zofftwehrlizenz.
I: Äh, ja, das ist gut möglich, sowas schicken wir öfter raus (Sollen wir Euch das etwa schenken? und wo bleibt jetzt die Frage?)
K: Jo, isch weises nu aber ned, wo isch die Reschnung nu drunder verbuche sollt, Isch des Zofftwehr ode...?
I: *schlimmes buchhalterisches Zeug ahnend, wo ich als Techniker mit Leib und Seele nun gar keine Ahnung von hab - da war aber doch mal was, dass juristisch gesehen Software-Erwerb und Lizenz-Erwerb nicht gleichbedeutend sind* Das kann ich Ihnen auch nicht genau sagen, ich bin nur Techniker und Admin, aber ich könnte der Frau Vertreibling eine Notiz hinterlegen, dass sie Sie zurückruft, sie kennt sich mit den buchhalterischen Dingen hier im Hause am Besten aus.
K: Aber Sie müssed doch wisse, was Sie herschdelle, isch kenn Ihre Firma ja garned - schdellet Sie Zofftwehr her ode medziehnische Geräde wie Pipedde un sowes? Des tät isch wisse müsse
I: *???* Äh, ja, wir stellen Software her und bieten Dienstleistungen an...
K: Ah, des isch do wunderbar, denn schreib isch do ruff, dass des Zofftwehr isch und keine medeziehnische Geräde, isch dann-ge Ihne, meh wollt isch garned wisse! *klick*
I: ... *???*

Gibt man heutzutage an der Pforte sein Hirn ab, bevor man sich an seinen Arbeitsplatz begibt? Oder ist es im Allgemeinen aus der Mode, das wahrzunehmen, was man liest/vorliest/sagt?


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