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Herr Dau gegen die Welt (Fiktion)

Beitrag von nando, am 11.04.2006
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Aufgrund des Wunsches von z habe ich mal versucht, einen DAU an meiner Stelle in diese Geschichte reinzuschreiben.

Achtung: Diese Geschichte ist reine Fiktion und so nie passiert!!


Eines schönen Tages bekam Herr Dau einen neuen Firmenlaptop. Leider war dieser Laptop noch nicht installiert, denn bei der Firma des Herrn Dau muss sich der User selbst um solche Sachen kümmern.
Das stellt auch weiter kein Problem dar, es muss nur dem Support der Wunsch nach Neuinstallation mitgeteilt werden.
Alle bei DauCom Inc. wissen das. Alle. Bis auf Herrn Dau.

Epilog:

Es war der 30. Februar um 9.00 Uhr morgens. Der Mann im schwarzen Pullover und weißen Jeans seufzte. Heute würde er Ihm wieder begegnen. Er würde sogar mit ihm reden müssen. Und diese Begegnung war unvermeidbar. Missmutig legte er die letzten Pakete auf seinen Rollwagen und schob diesen zum Aufzug. Er saß im obersten Stock. Sollte er gleich hingehen, oder lieber erst ganz am Schluss seines Rundganges? Er entschied sich für das letztere.
Er ließ sich heute sehr viel Zeit bei seiner Arbeit, doch irgendwann war es soweit: Sein Wagen war leer. Fast. Es befand sich noch ein Paket darauf, dass er ausliefern musste. Das Paket für Ihn!

Seufzend machte er sich auf den Weg. Er schwor sich, professionell zu sein, und alle aufkommenden Gefühle zu unterdrücken.
Schon von Weitem konnte er ihn hören. „Nein, wir können nicht unter 30.000 Euro gehen.“ schrie er.
Das war Herr Dau. Wie er leibte und lebte.
Am Schreibtisch von Herrn Dau ankommen, runzelte dieser die Stirn sobald er den anderen bemerkte.
„Warten sie mal eben, Herr Schmidt.“ Dann wandte er sich dem dem Hauspostboten zu. „Gehen sie sofort weg. Mit wem ich hier über was verhandele ist geheim. Das geht sie gar nichts an. Kommen sie in 15 Minuten wieder.“

Also schob der arme Hauspostbote seinen Wagen zur Kaffeeecke, wie es sie in jedem Stockwerk gab. Er holte sich einen Kaffee und nahm sich eine Zeitung. Nachdem er lesend 10 Minuten verbracht hatte, verstummte auf einmal die ferne Stimme des Herrn Dau.
Pflichtbewusst legte er sofort die Zeitung weg und nahm sich das Paket vom Wagen und machte sich auf den Weg zurück zu Herrn Dau.

Bei Herrn Dau angekommen meinte dieser: „Da sind sie ja endlich. Ich warte schon seit einer halben Stunde.“ Er schluckte seinen Ärger hinunter. Er stellte sein Paket auf dem Schreibtisch ab. „Hallo, Herr Dau, ich habe ein Paket für sie. Bitte unterschreiben sie mir mir den Empfang.“ Mit diesen Worten hielt er ihm sein elektronisches Notizbuch hin. „Hier unterschreiben sie bitte in dem großen Rechteck.“
Herr Dau ignorierte den ihm dargebotenen Spezialstift geflissentlich und griff zu seinem vergoldeten Kugelschreiber.
Dank der Geistesgegenwart des Hauspostboten überlebte das elektronische Notizbuch diesen Anschlag und Herr Dau wollte nun doch den Spezialstift benutzen.
Natürlich wollte Herr Dau nicht in dem Unterschriftenfeld unterschreiben, denn das war ihm viel zu banal. Nein, Nein, seine Unterschrift musste, wie auf Papieren auch mindestens Postkartenformat haben.
Pssfiiiiuu !Piep!
Nach dem ungewollten Neustart des Gerätes hielt der Hauspostbote alle relevanten Bedienfelder zu und schaffte unter orthopädisch äußerst ungünstigen Bewegungen, Herrn Daus Unterschrift zu erhalten, wobei ihm auch nur ein Finger blutig gestochen wurde.

„Herr Dau, wenn sie das Paket gleich auspacken, nehme ich den Karton wieder mit und entsorge den für Sie.“ Das fand Herr Dau gut, und griff zu seinem Taschenmesser.
„Halt, Vorsicht Herr Dau, ich denke, dass sich ein neues Notebook in dem Paket befindet, dass könnten sie mit dem Messer beschädigen.“
„Ach was, was wissen sie denn schon, auf diese Weise öffne ich seit hundert Pakete, da passiert nie etwas.“ Diesen Worten folgte ein beherzter Schnitt durch das Paket, begleitet von kratzenden Geräusch einer Messerklinge auf Hartplastik. Kurz drauf zog Herr Dau das schöne neue, mit einen wunderschönen Kratzer verzierte neue Laptop aus dem Paket.
„Nun sehen sie sich diesen Mist an, nur weil sie das nicht ordentlich verpackt haben. Ich werde mich bei Ihren Vorgesetzten beschweren.“
Der Hauspostbote schluckte seinen Ärger hinunter, nahm sich den Verpackungsmüll und entschwand wortlos. Er wollte nur noch weg.


Erstes Kapitel

Voller Freunde über das neue Laptop und den Umstand, so schnell den Schuldigen für den Kratzer gefunden zu haben klappte Herr Dau das neue Laptop auf. Doch was war das? Ein großer Roter Zettel mit der Aufschrift „Wichtig! Zuerst lesen!!“ lag auf der Tastatur. Na, also sowas. Solche brauchte er doch nicht. Also wanderte der Zettel in den Papierkorb und der Finger des Herrn Dau zum Einschaltknopf.
Brav bootete der neue Laptop. Allerdings nicht so, wie Herr Dau erwartete. Anstatt einer schönen, bunten Fensterfahne stand da zu lesen: „Operating System failure. Please insert Disk and hit return to continue“.
Herr Dau beschloss einen Reboot. Jedoch brachte dieser dasselbe Ergebnis. Das fand Herr Dau Seltsam. Als nächstes wurde das Stromkabel angeschlossen. Doch auch ein erneuter Reboot brachte dasselbe Ergebnis.
Da beschloss Herr Dau, die Hotline anzurufen.

H: Hello, Hotline, how can I help you
D: Mein Computer geht nicht
H: Sorry?
D: Mein Computer geht nicht
H: Please could speak English?
D: Why you no german?
H: This is application support in India
D: Oh, India, how is weather?
H: Fine. What is your problem
D: My Computer is not working
H: What you done?
D: Nothing. I switched on an nothing happens.
H: No Windo**?
D: No, nothing
H: Please wait, going question friend
D: ...
H: Hello, you hear me?
D: Oh, yes hello.
H: Your HardDisk is broken. I connect to hardware support, number 1234

DC: DaimerChyrsler Zentrale Möhringen, meine Name ist Gudrun Schäfer, was kann ich für Sie tun?
D: Mein Computer geht nicht.
DC: Oh, da haben Sie sich verwählt, ich verbinde sie mit dem Computersupport.

DCIT: DaimlerChrysler HardwareSupport, was kann ich für sie tun?
D: Mein Computer geht nicht.
DCIT: Was haben sie denn für einen Computer?
D: Ein BRG Microbook.
DCIT: Das kann nicht sein, DC verwendet ABC – Computer.
D: Doch ich habe so eines.
DCIT: Seriennummer?
D: Was?
DCIT: Die Nummer, die unten auf ihrem Notebook steht.
D: Aha, okay, 512 MB
DCIT: Nein, Die lange Nummer!
D: Ach so, Intel Pentium 4 HT
DCIT: NEIN!!!! Die gaaaanz lange Nummer.
D: 123456789098765456789N
DCIT: Danke.
DCIT: Das ist keine Seriennummer. In welchen Gebäude sitzen sie denn, es kommt ein Supporter vorbei.
D: ABN23
DCIT: Das ist kein DaimlerChrysler – Gebäude!! Wissen sie die Adresse?
D: BRG – Strasse 23, Holzhausen.
DCIT: Das ist doch ein BRG – Gebäude!! Arbeiten sie überhaupt für DaimlerChrysler?
D: Nein, für BRG!
DCIT: Dann rufen sie Ihren Support an!!

Herr Dau saß nun einige Zeit verständislos an seinem Schreibtisch, bis er sich an die Telefonnummer erinnerte, die der freundliche Inder genannt hatte.
Er nahm sein Telefon und wählte die 1234.

H: Chhhotline, was ich kann tun?
D: Mein Computer geht nicht!
H: Was haben gemacht?
D: Nichts.
H: Okay. Was geht nix?
D: Mein Computer.

Nachdem die beiden dieses Spiel eine Weile gespielt hatten, gab der Supporter Herrn Dau an den Second Level Support weiter.

H: Was geht ab, wenn einschalten Computer?
D: Nix.

H: Bildschirm schwarz?
D: Nein, weisse Buchstaben drauf.
H: Und was steht auf Schirm?
D: Amibios Version 5.12
H: Noch was?
D: Ja.
H: Und was?
D: Soll ich Ihnen das ALLES vorlesen? Wissen wie viel das ist? Ich muss arbeiten.
H: Bitte.
D: IDE Slave: Seagate HD 341234
H: Steht was ganz unten?
D: Ja.
H: Und was?
D: 12:24 h
H: Nein, unter IDE Slave...
D: Ja.
H: WAS STEHT DA?
D: OS failure.
H: Aha. Muss fraggen Kollega. Warten.
H: Tideldü!
H: Hören?
D: Ja.
H: Arbeitspeicher kaputt. Muss reparieren. Schicken Zurück an !Adresse! Schreiben Nummer 222 auf Paket.

Zweites Kapitel

Der Mann trank gemütlich einen Schluck Kaffee. Dann wandte er sich wieder der Post zu und sortierte sie weiter nach Abteilungen.
Er schaute aus dem Fenster und schluckte. Da kam er. Er kam direkt auf sein Büro zu.
Sollte er die Türe verschließen? Er unterdrückte den natürlichen Fluchtinstinkt und stellte sich der Gefahr.

PB: Hallo Herr Dau, was kann ich für sie tun?
D: Das Scheissding hier funktioniert nicht!
PB: Da kann ich ihnen leider nicht helfen, die müssten den Support anrufen, die Nummer ist 1234.
D: Habe ich schon. Die haben mich zu ihnen geschickt.
PB: Und was soll ich jetzt machen?
D: Wegschicken. Dahin. Schnell! Und schreiben sie diese Nummer auf das Paket.
PB: Darf ich fragen warum?
D: Der Prozessor ist kaputt. Da steht immer OS failure auf dem Display.
PB: Sorry, aber das heißt, dass da kein Betriebssystem installiert ist. Das müssen Sie machen lassen.
D: Und wieso schicken sie mir einen unvollständigen Computer? Berichtigen sie diesen Fehler.
PB: Das kann ich nicht. Sie müssen den Support anrufen und die Installation von W*** bestellen.
D: Ich werde mich bei Ihrem Chef beschweren.




Kapitel 3:

Herr Dau wählte wieder einmal die Telefonnummer des Support.

H: Hallo Support, was kaputt?
D: Mein Computer.
H: Geht nix?
D: Nein.
H: Was auf Bildschirm steht?
D: Nix. Da fehlt dieses Betriebsdings. Bauen sie das sofort ein.
H: Bitte?
D: Betriebsdings. Sie müssen das sofort einbauen, sonst beschwere ich mich über sie.
H: Moment.
H: Tideldü.
H: Hallo? Schicken hier Laptop, wir bauen ein CDROM. Nummer 223 schreiben auf Paket.

Der Mann bekam schweißnasse Hände. Er kam schon wieder. Was hatte er nur getan?

D: Schicken sie sofort mein Laptop an diese Adresse. Da fehlt der CD-Speicher! Drum geht das nicht.
PB: Aber....
D: Hören Sie, wegen Ihnen habe ich wertvolle Zeit verloren. Hätten sie das sofort weggeschickt, hätte ich nicht nochmals den Support anrufen und nochmal zu Ihnen laufen müssen. Wenn sie noch einmal solche falschen Ratschläge geben, werde ich persönlich dafür sorgen, dass sie entlassen werden.

An dieser Stelle resignierte der arme Hauspostbote. Er verpackte das Laptop, schrieb die Adresse und Bearbeitungsnummer auf das Paket, legte es in den Schrank für Postausgänge und gab Herrn Dau eine Quittung.
Schliesslich war er nur für den Transport der Pakete zuständig. Nicht für den Inhalt.



Kapitel 4:

Herr Dau schritt in Hochstimmung zurück an seinen Schreibtisch. Schließlich hatte er erfolgreich das Problem mit seinem Laptop gelöst und diesen dummen, kleinen Hauspostboten in seien Schranken verwiesen.
Er nahm sein Telefon und wählte eine Nummer.

„Hallo Herr Meier? Es geht um die 35 Server, die sie erwerben.....“
Die ganze Abteilung hörte zu und grinste.

Epilog:

Der Hardwaresupporter öffnete das wundersame Paket. Laut Zettel lag der Fehler in einem Fehlenden CD – Arbeitspeicher, ohne den das System nicht funktionieren würde.
Die zu Rate gezogenen Kollegen wussten ebenfalls keine Antwort.

Also versammelten sie sich alle um den schönen, neuen und verkratzten Laptop des Herrn Dau und schalteten ihn ein.
Brav bootete der tapfere Kerl und meldete den Mangel eines Betriebssystems.
Mit schallendem Lachen griff sich ein Supporter eine Win****-CD und installiere selbiges.

Nach der erfolgreichen Installation ergriff sie jedoch alle Traurigkeit und Mitleid.
Niedergeschlagen packten sie den tapferen kleinen Kerl wieder in seine Kiste und entließen in sein unbekanntes Schicksal bei Herrn Dau.

Jedoch hatten sie so eine dunkle Ahnung, dass sie Ihn bald wiedersehen sollten.






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