Bereits 10853 Beiträge!


Zu dumm, um Mitschüler zu mobben

Beitrag von Anonymous, am 12.05.2014
Durchschnittliches Voting: 1.984


=== Einleitung ===

Es begab sich vor ein paar Jahren, damals, als Anonymous noch zur Schule ging, dass Anonymous von seinen Mitschülern gemobbt wurde. Anonymous ging das in der Regel tüchtig auf den Geist - aber das ist eine andere Geschichte.

Erzählen möchte ich von dem einen Fall, wo es Anonymous nicht auf den Geist ging, dass er gemobbt wurde.

Es passierte in der Freistunde. Anonymous hing irgendwo in der Secure Shell herum, während er physikalisch im Silentiumraum an einem Uralt-Rechner mit Windows 98 SE und defektem CD-ROM-Laufwerk saß.

Damals war die Welt noch in Ordnung gewesen - das Schulnetz wurde nur moderat gefiltert, der Administrator hatte die rechte Maustaste noch nicht verriegelt und es existierte sogar noch die 13. Jahrgangsstufe, auch wenn das Kultusministerium bereits die Abschaffung derselben vorbereitete. Und man konnte sogar seinen Privatlaptop problemlos ans Schulnetz anschließen, ohne dass man erstmal die Proxyeinstellungen hätte erforschen müssen. All das würde sich später ändern - aber auch das ist eine andere Geschichte.

Jedenfalls begab es sich damals, dass ein Mitschüler des 13. Jahrgangs auf die Idee kam, mich zu mobben. Er schob mich sanft beiseite, behauptete, er könne, dass was ich tun wolle, besser als ich und müsse mir helfen. Allerdings handelte es sich bei besagter Person nicht um einen Unbekannten, sondern um einen eigentlich eher guten Bekannten, der bei mir eher positives Ansehen genoss. Ich wusste auch, dass er im IT-Bereich ein bisschen bewandert ist. Gerüchten zufolge sollte er schonmal das Schulnetz gehackt haben oder so; Ironischerweise klang sein Familienname so ähnlich wie "Häcker", was die Verbreitung dieses Gerüchtes begünstigte (Wieso sollte auch jemand, der Hacker heißt, das Schulnetz nicht gehackt haben? Wäre ja unlogisch.). Aber ich hatte eigentlich ganz gutes Vertrauen zu ihm, und so ließ ich ihn gewähren, obwohl ich ahnte, dass er etwas im Schilde führte. Jeden anderen hätte ich für diese Aktion mit dem Ellenbogen beiseite geschoben und ermahnt, mir nie wieder in die Tastatur zu greifen.

=== Hauptteil ===

Aber so machte er sich ans Werk, mich zu Ärgern. Mich zu ärgern, indem er versuchte, vor meinen Augen den Prompt meiner Shell zu verstellen, um mich damit zu verwirren. Doch irgendwie gelang es ihm nicht:
anonymous@server42:~$ SET %PROMPT%=""
bash: SET: command not found
anonymous@server42:~$ set %prompt%=""
„Ach ja, das ist ja Linux, da muss man das mit Dollarzeichen machen...“
anonymous@server42:~$ set $PROMPT$=""
Aber auch so ging es nicht. Er probierte noch ein paar weitere Varianten durch, bevor ich ihn zur Seite schob und die Tastatur ergriff, um ihm zu zeigen, wie man einen Prompt verstellt:
anonymous@server42:~$ PS1=
Jetzt klappte es - der Prompt war weg. Nur sein Ziel, mich zu verwirren, war nicht erreicht, denn ich wusste natürlich genau, was los war. Ich hätte an dieser Stelle natürlich den Prompt wieder reparieren können - aber wozu? Ich konnte ja auch mit dem kaputten Prompt arbeiten.

Man muss dazu anmerken, dass der besagte Typ normalerweise deutlich besser belichtet war - ein derartiges Versagen hatte ich ihm tatsächlich nicht zugetraut.


ACHTUNG Archivsystem!

Es sind keine neuen Einträge, Bewertungen oder Kommentare mehr möglich.