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CPU-Kühler des Todes

Beitrag von Cerberus, am 19.10.2009
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Ich weis, man sollte den Spruch "Never change a running system!" stets beherzigen, aber ganz ehrlich, die Lautstärke von meinem System war einfach nicht mehr auszuhalten. Der Grafikkartenkühler war so laut wie ein Presslufthammer, der CPU-Kühler stand einem F1-Boliden in nichts nach. Also mussten neue Kühler her. Gesagt getan, neue Teile bestellt, Kumpel, der auch ein paar Arbeiten an seinem Sys vorzunehmen hatte zum Bastelwochenende eingeladen und die ganze Woche darauf gefreut. Der Abend kam, die Bastelstunde begann: Da die Backplatte des Kühlers getauscht werden musste also alles raus, Gehäuse bei dieser Möglichkeit komplett sauber gemacht, alles wunderbar. Board wieder rein, neuen CPU-Kühler (Vollmetall) drauf. Nun zur Grafikkarte: Alten Kühler ab, sauber machen, neuen Kühler drauf, bisschen gefummel: perfekt!
Alles wieder eingebaut, stolz auf den An-Knopf gedrückt, Lüfter beginnen sich zu drehen, Tastatur blinkt auf, Bildschirm bleibt schwarz, Lüfter drehen weiter. Erster Gedanke: Grafikkarte gefetzt. Schreck bekommen, erstmal durchatmen. Grafikkarte raus,zu Testzwecken in den anderen Rechner eingebaut: Bild da. Nächster Gedanke: CPU beim Kühlertausch geliefert - CPU raus, in ein anderes Board gesetzt, funktioniert wunderbar. RAM überprüft, funktionierte auch. Die Laufwerke schieden aus, waren sowieso abgeklemmt. Nächste Variante: Mainboard hat was abbekommen. Mainboard ausgebaut, anderes reingesetzt, gleiches Problem. Mittlerweile war ich total verzweifelt, nahe vorm Nervenzusammenbruch und sowieso entwickelte sich das zum schlimmsten Tag meines Lebens. Als ich dann alles wieder einbauen wollte viel mir etwas auf: Auf der Backplatte (Vollmetall) des neuen CPU-Kühlers waren auf der Isolierung zwei winzig kleine schwarze Punkte, eigentlich kaum zu erkennen. Bei näherer Betrachtung wurde sichtbar, dass an dieser Stelle die Isolierung nicht vorhanden war und mir schwante Böses. Spontan zur alten Backplatte gegriffen, kurz vergewissert, dass die das Gewicht auch aushält, alles verbaut, An-Knopf gedrückt, die Kiste lief. Meine Euphorie in diesem Moment ist sicherlich verständlich, doch bald darauf folgte der Gedanke, warum bei einem so schweineteuren Kühler eines renomierten Herstellers so etwas passieren kann?
Ganz ehrlich: Wir hatten mit 2-3 Stunden Umbau gerechnet, Pausen inbegriffen. Gebraucht haben wir dank des ganzen Testens 13 Stunden und meine Haare sind um einiges grauer. Anderntags klingelt es doch tatsächlich an der Tür und mein Nachbar fragt mich, ob ich nicht mal seinen CPU-Kühler wechseln könnte, der sei so laut. Dass ich ihm die Tür vor der Nase zugeknallt habe, konnte ich ihm erst nach 3 Tagen erklären, vorher wollte er nicht mehr mit mir reden...


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