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Des Druckers Wege sind unergründlich

Beitrag von Lutz, am 03.07.2009
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Eine weitere Story aus Firma X (siehe Beitrag ; Das Kamerasystem & Die Ausbildung)

Eine Zeit lang war ich bei den Kabelmenschen der Firma untergebracht - Netzwerke hauptsächlich, leider auch mal n dreckiges analoges Telefon oder nerviges ISDN zu machen.

Irgendwann waren wir in einer entfernten Zweigstelle des Unternehmens - Dachte es wäre son schöner Glaspavillion mit 10,15 Leuten drinne.
Nein, richtiges verstecktes, dunkles, verwinkeltes Drecksloch wo dann eine süße Maus einsam schuften durfte.
Generell lief ihr Arbeitsplatz sehr schlecht - Alte P4 Dell Kiste mit Corporate-Schrott-Software dichtgekleistert, zuwenig Ram, lange nicht gewartet usw.; Sie beschwerte sich auch das immer wieder Drucke nicht rauskamen, oder Sachen kamen, welche sie nie gedruckt haben will, sowie Drucke welche total vermurkst rauskamen. Hauptproblem weswegen wir kamen ; Druckaufträge dauerten einfach lange - Unser Testdruck dauerte auch ca. nur eine halbe Stunde bis er rauskam - faszinierend, wow und sie sagte dann noch, "manchmal dauert es auch zwei Stunden" - obwohl "denk nach""guck unter Tisch" - Aha, joa kurz nachgedacht, im Kopf ein bisschen den Durchsatz geschätzt und auf den Testdruck (3MB) umgerechnet - kein Wunder ; Drucker an Firmennetzwerk angeschlossen.

Der Weg des Druckauftrages :
Rechner -> Cisco-Switch -> billig-schrott-uralt-Router -> uralt 10Mbit Switch mit BNC-Bridge -> auf BNC in ein altes DSL-ähnliches Modem(irgendeine modulation eines eigenen Signals, welches es auf theoretisch max. auf 2MBit schaffen sollte, Baujahr 1995) -> von diesem Modem 5m auf zerknicktem, angeratschtem Klingeldraht in noch eine alte Telefonanlage -> Hausanschluss, Telefon raus-> über 5 Telefonverteilerpunkte quer durchs Kaff -> in ein Wasserwerk -> Im Wasserwerk das Gegenmodem zum demodulieren -> Auf BNC -> Auf RJ45 -> bis in einen Ciscoswitch mit Glasfaser, quer durchs Bundesland über auch wieder 5,6 Punkte, bis in die Stadt, ins Verwaltungsgebäude, von Glasfaser wieder auf RJ45, durch ein paar weitere Switche, zum Druckerserver, der ca. 600 Drucker verwaltete und sogut wie immer leicht überlastet war.
- joa - Druckauftrag ist nun angekommen und will auch wieder zurück! Bei ca 70 Zwischenstationen, Modulation, Wanderung der Bits durch die ganze Netzwerktopolgie und dem gleichem Rückweg war es 1. nicht verwunderlich 2. Gleichzeitig ein dummer,dummer, katastrophaler Aufbau, wie konnte man nur glauben das das gut sei?!?! Wer hat das gebaut ?! 3. Logisch das dabei mal diverse Drucke verrecken.

Wir haben uns dann sehrsehr schnell erbarmt und ohne Angst vor "Konsequenzen" vom Chef, den Drucker vom Netzwerk genommen und ihn per 10m USB Kabel welches ich unterm Autositz fand dann direkt an ihren PC angeklemmt. Nebenbei die CAD-Programme, SAP, etc von ihrem System entfernt und schon machte es "klick" und der Drucker druckte nach 20sec und nicht nach ca 120 Km....


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