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Anweisung ist Anweisung...

Beitrag von Triptychon, am 04.10.2007
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So als Schul-Supporter und Mädchen für alles vom Dienst kommt man ja öfter mal auch mit einer besonderen Spezies Mensch in Berührung: Dem gemeinen Schulhausmeister.

Dieser zeichnet sich aus durch eine recht eingleisige Betrachtungsweise der Welt, die Lizenz zum rechthaben und die Lizenz zum Milch verteilen.

Allerdings ist der Hausmeister, von dem ich hier rede, eine Unterspezies. Sie zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass man, äh, sehr einfach gestrickt ist und Anweisungen, so man sie denn mal behalten hat, auch 1:1 umsetzt. Bloß nicht abweichen, gibt sonst ärger.

An dieser Schule hatte die Telekom einen Techniker zur DSL-Einrichtung rausgeschickt. Das war so nicht vorgesehen, dieser mußte in das Büro der Rektorin, die davon nicht begeistert war. Zumal sich Herr Techniker nicht angemeldet hatte.
Also erhielt Herr Hausmeister die Anweisung, keinen mehr in ihrer Abwesenheit ins Büro zu lassen.

Dies nicht ahnend kam klein Tryptichon fröhlich pfeifend zwecks Wartungs- und Installationsarbeiten in die Schule rein und erwartete jetzt, dass Herr Hausmeister (H) das Türchen zum Büro öffnete.
Na, da hatte Triptychon aber die Rechnung ohne den H gemacht: Keiner darf ins Büro.

Keiner. Also auch nicht meinereiner, die da wirklich rein mußte, weil da die gesamte DSL-Technik drin ist.

Folgende Diskussion entspann sich dann:
(H)ausmeister: "Frau R(ektorin) hat gesagt, ich darf keinen reinlassen, ich lass sie da nicht rein"

(T)riptychon: "ähm, ich bin Vertreterin des Schulträgers und als solche ihnen dienstvorgesetzt, ich glaube nicht, dass sie das Recht haben, mich da auszusperren. Machen sie jetzt die Tür auf und jut is."

H: "NEIN, ich lass sie da nicht rein. Das darf ich nicht und ich muß mit Frau R. leben"

T: "Ich dachte, sie müssen mit ihrer Frau leben?? OK, geht mich nix an, lassen sie mich da rein und gibt keinen weiteren Ärger"

H: "Nein, ich darf sie da nicht reinlassen"

OK; ende vom Lied: Er stand mit ausgebreiteten Armen vor der Tür und hat sich strikt geweigert auch nur einen Millimeter Platz freizugeben. In Anbetracht der Tatsache, dass das durchaus eine mutige Tat war (klein und schmächtig gegen, nunja, eher nicht klein und schmächtig *g*) hab ich auf dem Handy meinen Dienststellenleiter angerufen und ihn gebeten, doch bitte den Herrn von seinen Gewissensqualen zu erlösen.

Da er jetzt _jedesmal_ so ein Theater macht, wenn ich in das Büro rein will, ist der inzwischen aber weniger erfreut. Mal sehen, wie das weitergeht. *g*


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