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OT: DAZA (...zeitarbeiter)

Beitrag von unter Strom., am 29.04.2014
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Vorgeschichte:
Meinereiner ist Mitarbeiter bei einem Energieversorgungsunternehmen in Stadtbesitz. Wir bilden einen Konzern zusammen mit den Verkehrsbetrieben und den Bädern. Daher sehen unsere Betriebsausweise sich auch ziemlich ähnlich. Zudem kennen wir Kollegen uns auch meist untereinander (also auch die Kontrolleure). Und alle Mitarbeiter des Konzerns haben Jobtickets, wir können also im ganzen Stadtgebiet kostenfrei fahren. Ausnahme sind die Kurzzeitarbeiter (Praktikanten, Zeitarbeiter, etc.) Deren Mitarbeiterausweise haben einen roten horizontalen Balken auf denen im Eck klein das Vertragsende steht. Da alle im Konzern das mit den Jobtickets wissen, reicht es meist, einem Kontrolleur den man nicht persönlich kennt, den Betriebsausweis hinzustrecken und nicht das Ticket vorzeigen zu müssen.

Story:
Ich sitze nach Feierabend in der Ubahn auf dem Weg nach Hause neben einem Kollegen der Kontrolleur (KK) ist (eigentlich Feierabend, daher zivil) als eine Gruppe junger Männer (ca. 20 Jahre) 2 Türen weiter einsteigt. Nach dem Abfahren heftiges Geflüster. Man versteht nur Wortfetzen von wegen "mach" und "Weichei" und so weiter.

Irgendwann steht dann einer der Jungs (DAZA) auf, schnallt sich seinen Verkehrsbetriebe Ausweis (mit rotem Balken) ans Hemd, bewegt sich in unsere Richtung und spricht mit barscher Stimme "Fahrkarten bitte!".

KK und ich schauen uns ernst an und hatten beide die gleiche Idee, dem mal ein wenig die Flügel zu stutzen. Wir hatten aber nicht vor ihn zu melden, sondern wollten einfach den Spass vereiteln ;) (uns selbst Spass haben, harhar ;)

Ich stehe also auf (2,05 m, 110 kg), zücke meinen Betriebsausweis und frage den DAZA ob er sich denn bewusst ist, dass sein Firmenausweis nicht reicht um meine Fahrkarte zu sehen und ob er nicht ganz schnell sich nochmal überlegen will was er sagt.

Nun hört man es richtig im Kopf des DAZA rattern:
Entweder entschuldigen und zugeben dass man nur einen Spass machen wollte? Niemals!!! Also: Angriff ist die beste Verteidigung.

Was macht man also: Anstatt klein beizugeben wird mir gesagt, dass ich mich vor ihm auszuweisen hätte und er jetzt meinen Fahrschein sehen will. (Klar, auf meinem Schild steht ja nicht die Firma &Verkehr sondern Firma &Energie)

Da war ich doch erstmal perplex und musste einen Moment überlegen was ich sage. KK hat schneller reagiert, zückt seinen Ausweis UND seinen Kontrolleursausweis. "Nun, Herr "Kollege", der Herr hier neben mir, der übrigens auch zum Konzern gehört, hat Sie nach Ihrem Kontrolleursausweis gefragt, den Sie verpflichtet sind vorzuzeigen. Ansonsten hätten wir hier eine versuchte Titelanmaßung." (war irgendso was, ich weiß das Wort nicht mehr).

Spätestens jetzt sollte man den dummen Versuch (Mutprobe?) zugeben und sich verdrücken. Aber Kollege DAZA scheint die Lage noch nicht begriffen zu haben. Antwort von ihm: "Naja wenn sie beide Kollegen sind dann will ich mal nicht so sein."

Da ist dann KK die Hutschnur gerissen. Soviel Arroganz und Dummheit muss bestraft werden. Also hat KK (Ihr erinnert euch an den roten Balken und das Jobticket?) DAVK gefragt wo denn sein Ticket wäre und er das gerne sehn würde, Kollege hin oder her.

Nachdem DAZA sich weigerte, schnell das Firmenhandy gezückt und an der nächsten Station die Polizei angefordert. Da KK auch nicht viel kleiner ist als ich, war es dann auch kein Problem DAZA zu "bewegen" an der nächsten Haltestelle mit uns auszusteigen.

Sachverhalt der dann durch die Polizei festgestellt wurde:

DAZA hat kein gültiges Ticket (40 Eur)
DAZA ist seit einem Monat nicht mehr bei &Verkehr angestellt und hat unter Eidesstatt versichert den Ausweis verloren zu haben (Falschaussage unter Eidesstatt = wahrscheinlich hohe Geldbuße oder Haft)
DAZA wird polizeilich seit 2 Wochen wegen starken Verdacht auf Diebstahl gesucht.
Die Anzeige wegen Titelmissbrauch haben wir uns daraufhin gespaart.

Fazit: Aus einer Mutprobe wird durch Dummheit eine saftige Geldstrafe plus Untersuchungshaft und ggf. Haftstrafe.


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