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OT: Einlieferungsbeleg

Beitrag von Johannes.der.Echte, am 15.03.2011
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JoyntSofts Kommentar bei Eintrag 11754 brachte mir eine Geschichte in Erinnerung, die ich eigentlich als Kommentar dort abgeben wollte. Es waren aber zu viele Zeichen für einen einzelnen Kommentar und ein "\\" war auch schon wieder sichtbar, so dass ich es jetzt als neuen Eintrag einreiche


Szene am Empfang eines Unternehmens:

Ich überreiche der Dame einen Brief mit den Worten: "Kann ich dafür bitte einen Einlieferungebeleg haben?"

Dame: (dummer Blick) "Aber Sie wissen doch, dass Sie es abgegeben haben."

"Ja, ich weiß es schon. Es geht mir nur darum, dass ich einen rechtlich gültigen Beleg habe."

Dame: (noch dümmerer Blick) "Warum soll der denn rechtlich gültig sein?"

"Falls es zu einer Unstimmigkeit kommt."

Dame: "Was denn für Unstimmigkeiten?"

"Irgendwelcher Art. Vertragsstreitereien, Gebührenfragen und so weiter. Es kann ja allerhand vorkommen."

Dame: "Na wenn Sie das uuuunbediiingt wollen, mach ich Ihnen sowas fertig."

"Ja, bitte."

Dame: (nach ca. fünf Minuten zurück mit einem Schreiben, das weder Datum noch meinen Namen enthält) "Hier haben Sie Ihren Wisch."

"Entschuldigen Sie, Frau Kämpf, für eine rechtliche Grundlage muss mindestens mein Name mit Adresse (ich deute auf die Absenderadresse), das Datum, Ihr Name mit Unterschrift und am Besten noch die Zeit sowie ein Stempel drauf sein."

Dame: (sichtlich verärgert) "Wegen Ihnen mache ich nicht so ein Theater!"

"Doch, das Theater machen Sie ja grade. Aber sagen Sie, wenn die Post ein Einschreiben mit Rückschein für Sie hat, weigern Sie sich da auch? Ich weiß zwar, dass die Belege dort anders aussehen, aber das sind ja vorgefertigte Formulare."

Dame: "Die sind doch für die Post!"

Ich nehme den Brief, der immernoch auf der Theke liegt. "Auf Wiedersehen."

Stehe ich halt am nächsten Tag mit einem eigens für diesen Brief vorgefertigten Einlieferungsbeleg an der gleichen Theke, die gleiche Dame sitzt ebenfalls wieder an der gleichen Theke, nur eben wieder auf der anderen Seite, wie es sich gehört. Handschriftlich trage ich mit meinem eigenen Kugelschreiber (man kann ja nie wissen) auf dem Schreiben die Abgabezeit nach, der Rest ist ja schon gedruckt. Ich halte der Dame das Schriftstück nebst Brief unter die Nase.

Dame: "Schon wieder Sie. Was haben Sie denn heute?"

"Guten Tag. Ich habe einen Einlieferungsbeleg vorgefertigt, den Sie nur kontrollieren und unterschreiben brauchen."

Dame: "Nein, sowas mache ich nicht!"

"Gute Frau, ich bin ein privater Postdienstleister, ich brauche die Unterschrift für den Kunden."

Dame: "Ja das hätten Sie schon gestern sagen können." (Unterschreibt ohne Durchlesen und reicht das Schriftstück an mich zurück) "Auf dem Brief ist ja keine Marke."

"Die ist nicht nötig, weil ich als privater Dienstleister jeden Brief bar abrechnen darf. Das geht bei einem großen Unternehmen wie der Post nicht so einfach."

Dame: "Ach so. Na dann, auf Wiedersehen."

"Ja, ich befürchte es. Einen schönen Tag noch."


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