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Supporter erklären das wahre Leben...

Beitrag von citizen_erased, am 05.04.2006
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Vor nicht allzulanger Zeit begab es sich, dass ein Bekannter von mir zwecks Aufbesserung des Haushaltsgeldes einen Job als CCA bei einem bekannten Anbieter für Pay-TV annahm.
Wie jeder wohl weiß, erlebt ein Mitarbeiter im Call Center des öfteren recht skurrile Gespräche mit einigen verwirrten Kunden; eines der skurrilsten und verwirrensten dieser Art landete eines Tages in Form einer Gedächtnisaufzeichnung in meinem Postfach. Wie ich finde, ist dieses schriftliche Zeugnis geballten DAU-tums einfach zu schön, um es weiterhin der Öffentlichkeit vorzuenthalten, weswegen ich es mal einfach - mit dem Einverständnis meines Bekannten natürlich - hier veröffentlichen werde: Viel Spaß beim Lesen!



Kunde: "Hallo! Ich habe hier ein Schreiben von Ihnen bekommen. Da soll ich irgendwas zu Ihnen zurückschicken, damit man weiss, dass mein Sohn kein Fernsehen mehr gucken kann"

Agent: "Ja, das ist richtig. Sie müssen uns einen Nachweis erbringen, damit sie außerordentlich kündigen können."

Kunde: "Aber mein Sohn ist doch bei der Bundeswehr und erstmal für 2 Monate weg. Wie soll ich das denn nachweisen? Außerdem wird er ständig in Deutschland rumversetzt und da kann er kein Fernsehen von Ihnen empfangen!"

Agent: "Ja, dann schicken Sie uns doch bitte einen Nachweis darüber, dass es auch wirklich so ist. Dann können wir Ihren Vertrag auf außerordentlich kündigen."

Kunde: "Ja, wie soll ich das denn machen?"

Agent: "Setzen Sie doch ein Schreiben auf, indem Sie die Situation schildern und von einem Vorgesetzen durch Unterschrift beglaubigen lassen."

Kunde: "Na von wem soll ich denn da eine Unterschrift holen?"

Agent: "Von einem Vorgesetzten Ihres Sohnes!"

Kunde: "Wer ist denn da sein Vorgesetzter?"

Agent: "Gute Frau, das weiss ich nicht. Ich arbeite nicht bei der Bundeswehr, sondern bei ***. Vielleicht ein Offizier?"

Kunde: "Welcher Offizier denn?"

Agent: "Ein vorgesetzter Offizier Ihres Sohnes!"

Kunde: "Woher soll ich wissen, wer sein Vorgesetzter ist?"

Agent: "Das kann ich Ihnen leider auch nicht sagen."

Kunde: "Sie haben mir doch diesen Brief geschickt. Da steht drin, dass ich..."

Agent: "Gute Frau, ich habe es Ihnen doch schon erklärt."

Kunde: "...dass ich einen Nachweis erbringen soll. Wie denn einen Nachweis und weswegen? Kann ich nicht einfach so kündigen, weil ich es Ihnen versichere?"

Agent: "Wir brauchen einen Nachweis, verstehen Sie doch. Sie können doch ihre Lebensversicherung auch nicht einfach kündigen, wenn Sie sagen: >>Ich lebe nicht mehr<<."

Kunde: "Wieso lebe ich nicht mehr?"

Agent: "Nicht Sie! Ich will damit ausdrücken, dass wir einen Nachweis für das nichterreichen unseres Programmes brauchen, damit wir den Vertrag außerordentlich kündigen können."

Kunde: "Ja wie soll ich das denn machen?"

Agent: "Ich sagte es bereits: Ein Schreiben mit einer Beglaubigung eines Vorgesetzten Ihres Sohnes reicht uns aus."

Kunde: "Und wie soll ich da rankommen?"

Agent: "Fragen Sie doch Ihren Sohn!"

Kunde: "Der ist doch gar nicht da. Außerdem steht in Ihrem Brief, dass ich da was zurückschicken soll. Was denn?"

Agent: "Den Nachweis, über den wir schon seit 10 Minuten reden."

Kunde: "Aber mein Sohn ist doch nicht da!"

Agent: "Dann schicken Sie ihm doch einen Brief."

Kunde: "Wie denn?"

Agent: "Also, ich bin doch nicht Ihre Mutti... Ich habe Ihnen das mehrmals erklärt und Ihnen Vorschläge gemacht. Mehr kann ich jetzt nicht für Sie tun."

Kunde: "Hä?"

Agent: "Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag"

Kunde: "Ich möchte Ihren Namen!"

Agent: "Gern. S...."

Kunde: "Ich werde mich an Ihren Vorgesetzten wenden!"

Agent: "Viel Erfolg dabei. Schönen Tag. Auf wiederhören"



Der Wortlaut ist natürlich nicht hundertprozentig korrekt, aber in der Art verlief dieses Gespräch. Wie man sieht: Man hat es nicht immer leicht.




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