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Die Datensicherung läßt sich nicht beenden!

Beitrag von Traurig, am 31.07.2012
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Die Story spielte sich vor vielen, vielen Jahren ab. Zu dem Zeitpunkt war ich in einem Bürohaus (Vollsortimenter, also alles vom Radiergummi bis zur Netzweranlage) beschäftigt ware.

Es muss so etwa knapp Mitte der 90er Jahre gewesen sein, als sich diese Story zugetragen hat.

Wir befinden uns also zu einer Zeit, als noch hauptsächlich DOS-Programme verwendet wurden.

So wurde ich zu einem Kunden, einer Arztpraxis gerufen. Die Fehlermeldung, die meine Kolleginnen am Telefon entgegen genommen hatten, lautete in etwa so, dass eine Datensicherung durchgeführt werden soll, dieses aber nicht funktionieren würde.

Ich fand also einen 486er Desktop PC mit (oha) Color-Monitor vor. Die Geräte zu der Zeit, insbesondere wenn nicht von den ganz großen Markenfirmen, waren in häufig recht einfachen Gehäusen zusammengeschraubt, zumal man häufig ja auch die ein oder andere Komponente nachträglich eingesetzt hat.

So auch hier! Neben einem hochkant eingesetztem 3,5" FDD Laufwerk konnte man in dem Desktopgerät das althergebrachte 5,25" FDD Laufwerk sehen.

Auf meine Anfrage, welche Daten mit welcher Software auf welche Medien denn nun gesichert werden solle, wurde mir das Dos-Backup und die Anwendung genannt und ein Packen 5,25" HD Disketten überreicht.

Ich also allein an den Rechner:
Eine Sichtprüfung ergab, dass etwas über 2,5 MB zu sichern seien, also bei 1,2 MB Disketten mit 2, evt. 3 Disketten sollte es erledigt sein.

Gesagt, getan! Dos Backup angeworfen, Diskette 1 rein, Laufwerk verriegelt, sichern lassen, nach Aufforderung Disketten getauscht. Alles gut! Datensicherung erfolgreich beendet.

Die Praxismitarbeiter geholt und nachgefragt, wo denn das Problem sein.

Jetzt erst hatte ich die Erleuchtung:

Bei der Auslieferung hatte der Dame niemand erzählt, dass so ein 5,25" Laufwerk verriegelt werde muss. So begab es sich also, dass die gute Frau ein Diskette in das Laufwerk steckte (nicht verriegelt). Nach einer sehr kurzer Zeitspanne forderte das System eine neue Diskette an.
Die Dame nicht faul, steckte die nächste Diskette ein, wartete auf die nächste Meldung und wiederholte den Vorgang.

Das Ganze hatte nur ein Problem! Dadurch, dass dass Laufwerk bei der ersten Disk nicht verriegelt wurde, forderte das System sofort die nächste an. Nachdem die erste Diskette im Laufwerk steckte, passte keine zweite mehr dort hinein.
5,25" Disketten haben ja nun die Eigenschaft, nicht nicht sonderlich dick zu sein und die Gehäuse seinerzeit ließen ja auch ein wenig zu wünschen übrig.

Also, war die Bürokraft nicht blöde und steckte die nächste Disk in den Schlitz zwischen dem FDD und der darunter liegenden Blende. *tilt*

Der Vorgang wurde dann so oft wiederholt, bis nix mehr da durch passte.

Nun denn, ich habe da dann zu guter Letzt ca. 10 Disketten aus dem aufgeschraubten Gehäuse geholt und der Dame erklärt, dass es wenig Sinn machen würde, eine "Datensicherung" auf Medien zu haben, die man nicht wiederbekommt, besonders wenn der Datensicherungsvorgang endlos ist. :D


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