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Nicht er schon wieder! Teil 1

Beitrag von DerBlitz, am 27.07.2012
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Damit ihr die Story versteht, muss ich euch erst etwas über mich erzählen:

Ich arbeite in einem kleinen IT-Betrieb und bin dort ab dem 01.08 Azubi als Fachinformatiker für Systemintegration (FISI).Davor habe ich, um die Bewerbungszeit zu überbrücken und um die Lücken im Lebenslauf zu füllen, Pizzen ausgefahren. Jeder, der man in der Branche gearbeitet hat, weiß dass es einige Kunden gibt, die man nicht gerne beliefert und diese ein Lebenlang im Gedächnis einen Platz erhalten.

Es gab zu meiner Pizzeriazeit einen Kunden, welchen ich mit K. abkürze. Dieser Kunde war in der Zeit wo ich gefahren bin, der unangenehmste Kunde, den ich hatte. Er war Vermütlich (Wahrscheinlichkeit bei 99,99% Periode Unendlich) Alkohol abhängig, hatte die Angewohnheit, immer Halbnackt (bei der Statur von Rainer Calmund) mir die Tür zu öffnen und erzählt einem dann von seiner Lebensgeschichte, welche 3 Gesichter hat, wie seine Persönlichkeiten (Kein Scherz!):

1.Sein Großvater war Sturmführer bei der SS
2.Dein Vater (oder Großvater) hat bei der Air Force gediennt und ist im 2.WK gefallen
3.Er ist Songwriter für die Band Metallica (Ernsthaft)

Er hat sich bei der Pizzeria immer Wodka bestellt (EK = 6,00€ | VK = 16,00€). Sein Rekord waren 3 Flaschen an einem Tag (1L)

Nartürlich war mein Ex-Chef von dem Kunden hellaufbegeistert. Leider hab ich in der ganzen Zeit immer die A****karte gezogen und musste zu dem fahren.

Um so größer war die Freude, als ich aufgehört habe Pizzen auszufahren und angefangen habe als Praktikant in einem kleinen IT-Betrieb mit Laden zu arbeiten.Ich habe mich von 50 Bewerbern als einziger durchgeschlagen. Ja, ich bin stolz darauf :)

Unsere Arbeit fängt morgens um 09:00 Uhr an. Da ich aber die Gewohnheit habe immer mehr Zeit in die Hinfahrt zur Arbeit (~5-10km) einzuplanen komme ich meistens schon um 08:45 Uhr an. Macht ja nix, wird als Überstunden angerechnet. Ich kam heute morgen um 08:45 Uhr an und schloß die Tür zum Betrieb auf, welche auch die Eingangstür zum Ladenbereich war.

Ich hatte noch von gestern 2 Computer, welche ich fertig konfigurieren und einstellen ,sowie eine Software Liste abarbeiten musste.

So Gegen 09:30 Uhr kam unser Chef in den Betrieb. Er drückte mir nen Datensatz von einem neuen Kunden in die Hand und bat mich, diesen ins System einzutragen. Ich machte mich an die Arbeit und hockte mich ans Terminal und tragte den Kunden ein. Als ich im Ticketsystem anschließend nach Beschäftigung in Form von zu Erledigender Arbeit suchte, traff mich der Schlag:

Herr K. , welchen ich bei der Pizzeria so extremst ungern bediennt hatte, war als Kunde bei uns im System eingetragen. Ich nuschelte leise vor mich hin :"r u serious?" (Eng. = Muttersprache!)

Auf seinem Ticket stand u.a. "WLAN-Konfiguartion an Endgerät und Router"

Ich wollte gerade das Fenster schließen, als mein Chef hinter mir Stand und sagte: "Achja, kannst du bitte zu dem Herrn K. nachher fahren? Ich muss noch wo anderst hin und will auch garnicht dahin"

Aber hauptsache den neuen Azubi hinschicken. Nun Gut.

Ich schnappte mir meine Tickets, ein Scratchboard und holte mir vor der Abfahrt Aspirin aus der Apotheke.

Nach 8 Kunden kam Herr K. dran.

Als ich klingelte, wusste ich wie die Show weitergeht. Und ich hatte Recht. Herr K. stand wieder stark Alkoholisiert in der Tür, mit Bademantel und nach vorne Offen und bat mich rein!
Wichtige Info: Er hat immer den Drang einen anzufassen, behauptet aber wehement, er sei nicht Schwul!
(Noch Wichtiger: Ich sehe die Bezeichnung "Schwul, Homosexuell zu sein" keinesfalls als Beleidigung!)
(Ich möchte anmerken an dieser Stelle, als ich das erste mal bei ihm geliefert hab, hat er mir auf die Schuhe gekotzt!)

K. = Kunde
I. = Ich

K = Hach, mein Freund! Ich hab doch garkeine Pizza bestellt // Er hat nie Pizza bestellt sondern nur Wodka!
I = *lachend* Das stimmt, ich arbeite jetzt bei der Firma ***** als Systemintegrator. Ich bin hier um ihr WLAN-Netzwerk einzurichten.
K = Erstmal lass dich mal drücken, ich hab dich schon lang net mehr gesehen
I = Nein, Danke! Ich möchte das nicht (Das ist nicht das erste Mal, dass er sowas versucht)
K = Ich hab doch kein AIDS :( < Sein Gesichtsausdruck
I = Glaube ich ihnen, aber ich möchte das nicht und bitte Sie dies zu respektieren.
K = Okay, aber Handschütteln geht, oder? // Klar ich fang schonmal an zu zählen 1

Danach klappte ich meinen Lappi aus, loggte mich ins Routerinterface ein und richtete ihm seinen WLAN Zugang auf seinem Netbook, welchen er "Klappi" nannte, ein.

Ich war gerade dabei den Bericht fertig auszufüllen, als....

K = Hör mal, setz dich mal hin und hör mir zu!
I = Nartürlich Herr K.
*Handshake* //2
K = Ich saufe...... (Dieses Gespräch dazu, dass er säuft hatte ich mir 182mal mind. angehört und hatte keine Lust ihm wieder darauf hinzuweisen, dass er nunmal eine Lebensart hat, die bei einigen Menschen auf Uneinsicht treffen, er aber wissen muss, was er tut und er es jeder Zeit mit dem richtigen Willen ändern kann.
I = Herr K. Dieses Gespräch hatten wir schon oft genug gehabt und ich möchte darauf auch nicht weiter eingehen.
K = Würden Sie mir einen Gefallen tun?
I = Kommt drauf an
K = Würden Sie mich auf einer Sex-Börse im Internet anmelden. Ich hätte gerne auch ein bissl Action hier, verstehen Sie? ^_^
I = Kann ich gerne machen, kostet allerdings dann 60€ die Stunde. // Ich wollte ihn damit etwas ablenken
K = 60€? Hätte Sie 69 gesagt und das Euro weggelassen, wären wir uns bestimmt einig geworden.

An dieser Stelle war zugleich angewiedert sowieo erzürnt.Ich war dennoch weiterhin freundlich und Respektvoll zu dem Kunden und hoffte dass er einen Fehler machen wird, sodass ich nie wieder zu ihm hingehen muss

I = Entschuldigen Sie, aber ich bin nicht an solchen Aktivtäten interessiert. Ich habe eine Freundin und bin so ziemlich der Hetrosexuellste Mensch den es gibt.
K = (Lautstark) WAS SOLL ICH DENN SONST MACHEN! KEIN MENSCH KOMMT MICH BESUCHEN UND ICH WEISS NICHT WARUM!
I = (Weiterhin ruhig und gelassen )Schreien Sie mich bitte nicht an, ich spreche mit ihnen in einem normalen, respektvollen Ton und kann dies auch von meiner Gegenseite dann erwarten.
K = (Wieder leise) Okay, aber versteh mich doch mal. Kein Mensch will mit nem Säufer befreundet sein. Ich brauch jemanden, der für mich da ist :(
[...]

Ich kürze an dieser Stelle mal ab. Dieses Gespräch ging jetzt noch fast 3/4h weiter. Währendessen wollte er mir total stolz abermals klarmachen, dass er nicht Schwul sei nur weil er sich das rechte Ohr gepierct hat.
Davor bat er mich, es mir in einem Sessel gemütlich zu machen, wobei er mir weiterhin das Bein betätschlte.Aber nach wie vor, war ich die Ruhe selbst und hab mir gesagt "Wenn er nur noch 1cm weiter mein Bein hochfährt, verlasse ich ohne ein Wort seine Wohnung."

Resultat dieses Externen Besuchs: Eine Einrichtung, welche nur 30min gedauert hätte, dauerte im Endeffekt fast 2h und alleine an Stundenkosten kamen wir auf 120€!

Damit war die Geschichte, aber immer noch nicht zuende.

Ca. 2-3 Tage später, rief Herr K. nochmals an. Und wer saß Mittags ab 12:00 Uhr alleine im Betrieb, weil der Chef Extern weit weg an einer Netzwerklösung arbeiten muss und der andere AZUBI Krank ist? Ich! Und dieses Gespräch lief wie folgt:

I = *Name der Firma*,*Mein Nachname*, schönen Guten Tag?
K = Hallo, mein Freund! *rülps* Sorry, ich wollte mal fragen, was du heute Mittag so machst?
I = Hallo Herr K. Haben Sie ein Problem mit ihrem WLAN Router oder ihrem Netbook?
K = Nein, Nein! Ich meinte, ob du mal in der Mittagspause Lust hast mit mir was Essen zu gehen? Ich hab auch Bier hier //Anmerkung: Ich gehöre zu der Extrem Niedrigen Randgruppe von Jungen Menschen (BJ.90), welche noch nie in ihrem Leben Alkohol konsumiert haben und weiterhin an diesem Strick ziehen wollen
I = Ist zwar ein nettes Angebot Herr K., aber ich habe leider kein Interesse.
K = (Lautstark) Du bistn Penner! Du kannst doch mal deinen Arsch hierher bewegen und dich mal für 30 Minuten hinsetzen und mir mal zuhören! Ich brauch einfach nur einen Sozialen Kontakt // Nix für ungut, der Mann tat mir an dieser Stelle schon leid, aber versteht mich auch mal. Ich möchte mit dem Mann keine Freundschaft aufbauen, geschweige denn mit ihm "Essen" gehen.
I = Abgesehen davon, dass ich ihre Ansicht keinesfalls teile, Herr K. Verbitte ich mir diesen Ton. Ich habe ihnen freundlich und respektvoll eine Antwort gegeben und werde daran nichts ändern und falls Sie weiterhin mir Beleidigungen an den Kopf werfen möchten, lege ich jetzt auf. Ich werde In Bezug auf Sie Absprache mit meinem Chef halten. Sie hören von ihm.
K = Warten Sie! Tut mir leid, ich wollte Sie nicht angreifen
I = Haben Sie dennoch.Aber okay, Schwamm drüber. Haben Sie noch ein Problem mit ihrem Gerät? Wenn nicht, dann würde ich gerne das Gespräch jetzt beenden, weil ich noch arbeiten muss.
K = Nein, funktioniert alles Prima! Aber tuste mir nen Gefallen? Komm doch nachher trotzdem mal vorbei[...]

An dieser Stelle habe ich dann aufgelegt und mir erstmal ne Runde Metallica - Enter Sandman aufgedreht.

Da ich mir sicher bin, dass diese Story noch weiter gehen wird, ist dies nur Teil 1.

Wie hättet ihr in so einer Situation gehandelt? Wärt ihr auch so ruhig und sachlich geblieben?



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