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Wie in alten Zeiten

Beitrag von Altstadt, am 13.06.2012
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Ich dachte, das gibt es nur in Märchen der Kategorie: ja ja so war es mal... - Jedoch passiert im April diesen Jahres (2012):

Als braver Bürger dieser glorreichen Nation habe ich meine Steuererklärung verfasst, die wider Erwarten nicht auf einen Bierdeckel passte. Hierbei befanden sich auch mehrere Handwerkerrechnungen. Ca. 3 Wochen nach Einreichung der Erklärung erhielt ich Post vom Finanzamt. Am Umschlag erkannte ich bereits, dies sind nicht die eingereichten Belege (hierfür war es erfahrungsgemäß auch noch zu früh. Vielmehr war es die Aufforderung die Einzahlungsbelege für die (eingereichten) Handwerkerrechnungen beizubringen. Ungeachtet der Tatsache, dass dies in den beiden Jahren zuvor niemals verlangt wurde (bei teilweise deutlich höheren Beträgen - Hallo! wer geht noch zu Bank und zahlt dort Rechnungen bar ein?) Also Anruf bei der zuständigen Finanzwirtin. Nachdem sie erstmal über Tage nicht ereichbar war (zur Entschuldigung es gab einen Brückentag, die Mailbox wies zwar auf die Abwesenheit hin - ein Vertreter war nicht benannt), ging eine vom Tonfall doch tendenziell gelangweilte Person (F wie Finanzamt - Sprechtempo irgendwo zwischen Wanderdüne und Schneckenrennen) an das Telefon.
F: Nnaammee nenn! (ohne Dienststelle o.ä.)
I: *Zahlfix* mein Name - Sie haben mir letzte Woche ein Schreiben zwecks Einreichung von Zahlungsbelegen geschickt.
F: *Pause - Pause - Pause* Ah Ha???!!!
I: (Hatte natürlich alle Unterlagen mit Steuernummer etc. parat und erwartete, diese jetzt anbringen zu können) - Äh ja, ich, äh wir, also meine Frau und ich, wir haben keine Einzahlungsbelege - ich habe alles per Onlineüberweisung erledigt.
F: (keine Frage nach Steuernummer, Aktenzeichen Anschreiben o.ä.) - ... (SCHWEIGEN)
I: Äh ja, ich könnte ihnen Kopien der Kontoauszüge zukommen lassen. *Hierauf hatte ich bereits alle anderen Transfers geschwärzt - insbesonders, da ein Bareinzahlung von 500,-- € - alles legal, ein Weihnachtsgeschenk von Schwiegereltern, aber bloß keine Neugierigen wecken)*
F: Ja, ja schicken sie mir dass.
I: Ich könnte es auch auf das Fax legen, dann haben sie es direkt...
F: Ne ne, ich brauche das schon so richtig (ok, also die Originale - denke ich mir) also in Papier!!!
I: .................... Äh die Originale oder reichen auch Kopien, wo die anderen Buchucngen geschwärzt sind????
F: Kopien reichen. Also in Papier.
I: .....Aber wenn ich das auf das Faxgerät lege,... ich meine, dann haben Sie das doch in Papier - also quasi als Kopie........
F: Nein ich brauch das schon so richtig in Papier
I: (Etwas zerbrach in mir!) ja gut, dann werf ich das morgen (vor meiner Arbeit, also um 05:30 h) bei Ihnen ein.
F: (dämmerte wieder weg)Jjaa gguutt......

In den nächsten Tagen habe ich fassungslos stammelnd diese Geschichte allen Freunden und Kollegen erzählt.


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